08.08.2022: Wie sieht die Tankstelle der Zukunft aus? - Westfalen AG

Wie sieht die Tankstelle der Zukunft aus?

 

 

Klimawandel, Verbrennerverbot, alternative Antriebe: Der Verkehrssektor muss sich verändern. Das betrifft alle Akteure gleichermaßen: Von Automobilherstellern, über Zwischenhändler bis hin zum Endkunden. Auch die Verkehrsinfrastruktur ist betroffen, allen voran die Tankstellen. Wie kann die Tankstelle der Zukunft also aussehen? Welchen Herausforderungen muss sie sich stellen, welchen Bedürfnissen muss sie gerecht werden? Mobility Hubs geben einen Blick in die Zukunft.  

Wandel im Verkehrssektor – ein Fundament, auf das man bauen kann?

Die Auswirkungen der Erderwärmung spürt man diesen Sommer besonders stark – sei es durch Hitzewellen, Unwetter oder Waldbrände. Teil des Problems ist der Verkehrssektor: Der ist mit rund 20% CO2-Austoß der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen (Quelle: Bundesregierung). Umso wichtiger ist es, dass hier ein Beitrag zum Schutz des Klimas geleistet wird. Das sieht auch die Politik so: Ziel der Bundesregierung ist es, die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 55% gegenüber 1990 mindern. In der EU sollen Verbrennermotoren ab 2035 nur noch unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen werden. Jetzt braucht es klimafreundlichere Antriebsenergien und zukunftsfähige Mobilitätskonzepte. Die Tankstellenbranche muss ihren Teil dazu beitragen und eine entsprechende Infrastruktur – insbesondere in Bezug auf alternative Antriebsenergien – ausbauen.

Neben der veränderten Mobilität müssen sich Tankstellenbetreiber auch veränderten Kundenbedürfnissen stellen. Ein Filterkaffe im Plastikbecher und ein belegtes Brötchen sind schon lange nicht mehr das Service-Angebot, das den Tankstellen-Gast restlos überzeugt. Verschiedene Antriebsenergien, ein umfassendes Getränke- und Lebensmittelangebot sowie zusätzliche Dienstleistungen sind gefragt.

Was braucht die Tankstelle von morgen?

Damit sich Tankstellen auch zukünftig am Markt behaupten können, braucht es vor allem eines: Ein zukunftsgerichtetes und lösungsorientiertes Konzept, das flexibel an sämtliche Anforderungen angepasst werden kann. Doch wie kann ein solches Konzept aussehen? Eine mögliche Antwort liefern Mobility Hubs.

Mobility Hubs sind (laut Westfalen Definition) zentrale Anlaufstellen für mobile Menschen. Sie bündeln verschiedene Serviceangebote an einem Ort: Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebsenergien auftanken oder aufladen und waschen, gut essen, eine kleine Pause machen, Lotto spielen, Pakete abgeben. Durch autonomes Fahren und Shared Mobility Konzepte werden mittelfristig weitere Serviceangebote entstehen, die je nach den Gegebenheiten der Standorte relevant sein können. Eine moderne Optik außen und innen sowie ein stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit (u.a. Einsatz von Photovoltaik und nachhaltigeren Kältemitteln, Angebot von Mehrwegkonzepten für Kaffee und im Bistro) machen Mobility Hubs ebenfalls aus.

Um den variierenden Anforderungen gerecht zu werden, bestehen Mobility Hubs aus verschiedenen Elementen, die flexibel miteinander kombiniert werden können – Grundlage ist ein Baukastenprinzip. Es gibt also nicht den einen Mobility Hub, vielmehr wird jeder Mobility Hub an die Anforderungen des jeweiligen Standorts angepasst.

Mobility Hubs – das sind die zentralen Elemente

Mobility Hubs können ganz unterschiedlich aussehen. Sie richten sich nach den regionalen Anforderungen, nach den Bedürfnissen der Menschen. Grundlage sind verschiedene Elemente, die flexibel miteinander kombiniert werden können.

Shop

Jeder kennt ihn – den klassischen Tankstellen-Shop mit einer Auswahl an Getränken, Schokoriegeln und Zeitschriften. Dieses Angebot wird beibehalten und bei Westfalen zu einem ganzheitlichen Food- und Shopkonzept der Marke Alvore umgewandelt. Hier gibt es neben qualitativ hochwertigem Kaffee eine große Auswahl an Getränken und frisch zubereiteten Lebensmitteln. Die gemütliche Atmosphäre bietet die Möglichkeit, eine echte Pause zu machen.

Autowäsche

Autos werden gewaschen – egal, welche Antriebsenergie zur Fortbewegung genutzt wird. Die Ausgestaltungsformen sind unterschiedlich. Je nach Standort kann eine Portalwaschanlage oder eine Waschstraße um weitere Services wie Saugplätze, Mattenreiniger, Innenreinigungsangebot sowie SB-Waschboxen ergänzt werden. Besonderer Wert wird auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt: Die Nutzung von Brauchwasser (ca. 95% Wasserrecycling bei der Autowäsche), der Einsatz umweltschonender Waschchemie und die Ausarbeitung von CO2-Neutralitätskonzepten stehen bei Mobility Hubs im Fokus.

Digitales Bezahlen

Spätestens seit der Corona-Pandemie haben immer weniger Menschen Bargeld in der Tasche. Kontaktloses bezahlen wird zukünftig noch einfacher – unter anderem dank der fillibri-App. Die App wird schon jetzt an allen Westfalen und Markant Tankstellen und vielen weiteren Akzeptanzpartnern für das direkte Bezahlen an der Tanksäule oder Waschanlage akzeptiert, ihre Nutzung soll zukünftig noch ausgebaut und um weitere Features ergänzt werden, z.B. für die Bestellung und Bezahlung von Kaffee- und Shop-Produkten.

Verschiedene Antriebsenergien

Diesel, Benzin, Ladestrom, CNG, LNG, Wasserstoff, E-Fuels: Die Auswahl von Antriebsenergien an Mobility Hubs wird größer – und nachhaltiger. Alternative Antriebsenergien werden eine zentrale Rolle einnehmen. Doch Flexibilität bleibt auch hier das Stichwort: Es wird nicht an jedem Standort alle alternativen Antriebsenergien geben, das Angebot richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf vor Ort.  

Zusätzliche Service-Angebote

Neben dem Kraftstoff- und Shop-Angebot werden zusätzliche Services immer wichtiger. Angedacht sind beispielweise Sharing-Modelle (für E-Bikes, E-Autos, E-Roller, …). Insgesamt wird der Standort so zu einem zentralen Treffpunkt für die Bedürfnisse von mobilen Menschen, getreu dem Motto "One stop. Feel good!". 

Warum Mobility Hubs?

Traditionelle Tankstellen werden Mobility Hubs. Aber warum eigentlich? 

Ziel der Mobility Hubs ist es, den regional unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und die Herausforderungen der Mobilitätswende zu meistern. Dabei haben Mobility Hubs eine Gemeinsamkeit: Sie sollen den Weg in eine nachhaltigere Zukunft unterstützen. So werden alternative Antriebsenergien eine zentralere Rolle einnehmen. Perspektivisch soll etwa nur noch Bio-LNG bzw. Bio-CNG statt der fossilen Varianten angeboten werden. Das biogene Gas ist unter idealen Umständen ein CO2-neutraler Treibsoff für den Schwerlastverkehr (LNG) bzw. für Nutzfahrzeugflotten im Nahverkehr (CNG). Fest steht außerdem: Unabhängig von den Antriebsenergien müssen Fahrzeuge gewaschen werden. Auch hier werden umweltschonende Konzepte relevanter werden.

Wie geht es weiter?

Innovativer, flexibler, umweltschonender – Mobility Hubs geben einen Blick in die Zukunft der Tankstellen. Nach dem Motto Evolution statt Revolution werden die Tankstellen der Westfalen Gruppe sukzessive umgebaut. Damit leistet Westfalen einen Beitrag zum Wandel des Verkehrssektors und gestaltet den Weg in die Zukunft aktiv mit. 


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