Um sicherzustellen, dass Flüssigsauerstoffbehälter immer optimal für die Versorgung der Patient:innen funktionieren, müssen sie alle fünf bzw. alle zehn Jahre TÜV-geprüft werden. Dafür wurden die Behälter bei Westfalen Medical bisher zum TÜV-zertifizierten Hersteller geschickt. Das bedeutete lange Wartezeiten und hohe Kosten. Damit ist Schluss: Medical ist an den Standorten Essen und Wilnsdorf nun für die betriebseigene Prüfung der Sauerstoffbehälter TÜV-zertifiziert.
Eigens für die Zertifizierung entwickelten die Teams um die Werkstattleiter in Essen und Wilnsdorf, Armando Ribeiro und Thomas Weber, neue Prüfstrecken nach den Vorgaben des TÜV-Rheinland. Die Prozessentwickler um Frederik Heselhaus, Leiter IT & Systemtechnik, entwickelten ein Tool zur Erstellung und Speicherung der Prüfzertifikate für die Behälter. Im Qualitätsmanagement behielten Lisa Gutke und Kolleg:innen die TÜV-Richtlinien im Blick und dokumentierten den Prüfprozess. Durch die enge Zusammenarbeit und das große Engagement des interdisziplinären Teams erhielt Westfalen Medical nach weniger als sechs Monaten im ersten Versuch das TÜV-Zertifikat für die sogenannte ADR-Prüfung.
ADR ist die französische Abkürzung für „Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße“, worunter die Sauerstoffbehälter fallen. „Für die Zertifizierung haben wir unseren bestehenden Prüfprozess überarbeitet und optimiert. Vor allem die Beschaffung der einzelnen Teile für die TÜV-konforme Prüfstrecke war dabei eine große Aufgabe, denn dafür gibt es keine Muster“, erklärt Armando Ribeiro, Werkstattleiter in Essen. „Unsere Qualitätsstandards waren vorher schon sehr hoch. Dass wir dafür in so kurzer Zeit nun auch die TÜV-Zertifizierung erhalten haben, spiegelt das noch einmal deutlich wider“, betont Lisa Gutke aus dem Qualitätsmanagement.
„Wir prüfen jetzt jeden Tag viele Behälter, die wir vorher hätten verschicken müssen. Das hilft uns enorm, denn wir wachsen sehr stark und brauchen alle Behälter, um unsere Patienten zu versorgen“, ergänzt sie. Ein weiterer Vorteil: Über das zertifizierte Verfahren dürfen bei der 5-Jahres-Pürfung nun auch noch funktionsfähige Ventile abgenommen werden, die vorher immer ausgetauscht werden mussten. Das spart noch einmal zusätzlich Geld und ist außerdem ressourcenschonend.
Für die ADR-Prüfung von stationären und mobilen Sauerstoffbehältern gibt es je eine eigene Prüfstrecke, sie unterscheiden sich jedoch nur an den Anschlüssen und beim Prüfdruck. Zunächst werden die Behälter einer Sicht- und Funktionsprüfung unterzogen. Dann geht es darum, ob das Primärventil und das sekundäre Sicherheitsventil sich beim vorgeschriebenen Druck öffnen und schließlich werden bei einem festgelegten Prüfdruck alle Durchflussraten mit Stickstoff geprüft. Sind alle Kriterien im Prüfprotokoll erfüllt, haben die Behälter bestanden. So ist immer gewährleistet, dass die Patient:innen mit ihren Behältern optimal versorgt sind.
Über Westfalen Medical - Mehr Lebensqualität für Menschen mit Atemwegserkrankungen