Münster. Die Westfalen Gruppe kann auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2019 zurückblicken. Der Konzernumsatz blieb mit 1,85 Mrd. Euro nahezu stabil (Vorjahr: 1,86 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag bei 61,8 Mio. Euro und damit auf Vorjahresniveau (61,2 Mio. Euro). „Ermöglicht hat dies vor allem unser Bereich Tankstellen, der auch 2019 wieder auf ein sehr gutes Jahr zurückblicken kann“, berichtete Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Perkmann. Er bildet gemeinsam mit Dr. Meike Schäffler (Produktion, IT und Personal) und dem Neuzugang Jesko von Stechow (Finanzen) das Vorstandsteam der Westfalen Gruppe. „Der Geschäftsverlauf im Jahr 2019 war erfreulich – umso mehr, als sich das Wirtschaftswachstum deutlich abgeschwächt hat“, betonte Dr. Perkmann.
Am Jahresende 2019 waren bei Westfalen 1.837 Mitarbeiter beschäftigt, davon 1.493 in Deutschland – im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 5,5 Prozent. Auch wurden die Investitionen nochmals aufgestockt: Das Investitionsvolumen lag im Konzern mit 70,8 Mio. Euro um 9,9 Prozent höher als 2018.
Tankstellen: Erfolgreich mit Kraftstoffen, Shop und Wäsche
Die Kraftstoffe halten unverändert den größten Umsatzanteil im Bereich Tankstellen – dieser lag 2019 auf dem guten Niveau des Vorjahres. Der Umsatz im Shop- und im Waschgeschäft konnte sogar weiter gesteigert werden.
Die Investitionen flossen hauptsächlich in Ausbau und Modernisierung des Tankstellennetzes. So wurden beispielsweise neue Stromladesäulen errichtet – zum Jahresende hielt Westfalen rund 40 E-Säulen bereit.
Gase: Neustart nach dem Kältemittel-Boom
Das erwartete Abflauen des Kältemittel-Booms führte zu Umsatzrückgängen. Kompensieren konnte dies zum Teil die Nachfrage nach Spezialgasen wie beispielsweise Prüfgasen für die Abgasuntersuchung. Auch der Umsatz im Produktsegment Homecare, der sowohl Gase für die Gesundheit als auch Produkte der Medizintechnik umfasst, lag über dem Vorjahr. Getragen wurde diese gute Entwicklung in Deutschland durch die Ausweitung der Versorgung von Sauerstoff-Patienten.
Energieversorgung: Hoffnungsträger Treib- und Grillgas
Aufgrund der milden Witterung war der Absatz von Flüssiggas als Heizenergie im Produktsegment Brenngas/Bulk rückläufig. Die Nachfrage nach Autogas, dem bedeutendsten Alternativkraftstoff in Deutschland, ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. Der Umsatz bei Erdgas/Strom lag ebenfalls geringfügig unter dem Vorjahr. Um sich künftig stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, veräußerte die Westfalen Gruppe dieses Produktsegment im Dezember 2019 an einen bundesweit tätigen Energieanbieter.
Positive Entwicklungen verzeichnete 2019 das Flaschengeschäft: Stark nachgefragt war im Freizeitbereich die Grillgasflasche der Marke Grillmeister sowie im Gewerbebereich die Marke Conneo, eine Treibgasflasche mit Click-on-System für Gabelstapler.
Ausblick: Investieren trotz Corona
Nach einem erfreulichen Start ins Geschäftsjahr 2020 werden vor allem die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Ergebnisentwicklung der Westfalen Gruppe beeinflussen. „Wir haben die Planungen von Umsatz und Ergebnis an die gegenwärtige Situation angepasst“, berichtete Dr. Perkmann. „Wir gehen für das Geschäftsjahr 2020 von einem deutlichen Umsatzrückgang aus.“
Westfalen wird dennoch konsequent seine langfristig ausgelegte Wachstums-Strategie weiterverfolgen. Das laufende Zukunftsprogramm „Next Level“ beinhaltet effizienzsteigernden Maßnahmen und identifiziert und erschließt künftige Wachstumsfelder.