Das Forschungszentrum für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik Rostock (FVTR) nutzt Infrastruktur und Wasserstoff der Westfalen Gruppe zur Forschung und Entwicklung neuer Brennstoff-Verfahren. Ziel ist es, grundlegende Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die Verbrennung von Wasserstoff im Motor abläuft und wie Verschleiß reduziert werden kann. So soll identifiziert werden, welche Brennverfahren für welche Anwendungsbereiche am besten geeignet sind. Damit hat die Arbeit des FVTR das Potenzial, entscheidende Erkenntnisse über klimafreundliche Antriebe zu gewinnen und damit die Energiewende im Verkehrssektor mitzugestalten.
Bereits seit 2007 beliefert Westfalen das FVTR mit Brenn- und Prüfgasen. Nun haben die beiden Unternehmen ihre Kooperation entscheidend erweitert. Das Besondere: Anstatt große Mengen Wasserstoff in Flaschen zu liefern, baute Westfalen vor Ort eine Versorgungsstrecke auf. Diese besteht unter anderem aus einem Wasserstoff-Trailer und einer Verrohrung mit Abgängen für verschiedene Prüfstände. Um eine kontinuierliche Wasserstoff-Versorgung sicherzustellen, wird der Trailer bedarfsgerecht mit Wasserstoff von Westfalen befüllt. Die Anlage steht dem FVTR für die Dauer der Messkampagne bis Ende Februar zur Verfügung und kann flexibel auf- und abgerüstet werden. Damit passt sich die mobile Trailer-Lösung an die individuellen Bedürfnisse des FVTR an und ermöglicht eine reibungslose Forschungsarbeit.
Das FVTR profitiert von der langjährigen Expertise der Westfalen Gruppe. Das Münsteraner Unternehmen versorgt Industriekunden seit über 40 Jahren zuverlässig mit Wasserstoff – von on-site, über Bulk bis hin zur Belieferung mit Flaschen. Im Jahr 2016 eröffnete das Unternehmen eine der ersten Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland und stellt damit auch die regionale Wasserstoff-Versorgung für den Mobilitätssektor sicher. Dabei deckt die Westfalen Gruppe die komplette Wertschöpfungskette, einschließlich Erzeugung, Vertrieb, Logistik und Anwendungstechnik, ab.
Das Forschungszentrum für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik Rostock ist ein unabhängiger Forschungsdienstleister in den Feldern der thermischen Prozesse und Maschinen. Das Unternehmen trägt zur Produktentwicklung an der Schnittstelle zwischen universitärer Grundlagenforschung und den spezifischen Anforderungen der Industrie bei. Die Arbeit am Motorenprüfstand leistet einen wichtigen Beitrag, um künftige Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff auszuloten: „Wasserstoff ist ein attraktiver Energieträger, weil er regenerativ hergestellt werden kann und das Potenzial hat, die Verkehrswende entscheidend voranzutreiben“, erklärt Martin Drescher, Teamleiter Motorenforschung des FVTR. „Dank der zuverlässigen Versorgung des Motorenprüfstandes mit Wasserstoff können wir unter idealen Bedingungen forschen.“