Keine Verkehrsüberlastung zu erwarten.
Der geplante Baustart für das Flüssiggas-Tanklager der caratgas GmbH im Hafen von Krefeld steht kurz bevor. Das Unternehmen aus Wuppertal – eine Tochtergesellschaft der Westfalen Gruppe, Münster – hatte bereits vor zwei Jahren einen Pachtvertrag mit der Hafen Krefeld GmbH & Co. KG abgeschlossen. Verzögerungen entstanden unter anderem durch die Berge von Hüttensand, die vom Gelände abgetragen werden mussten. Die bauvorbereitenden Arbeiten sollen im August beginnen, die Behältereinlagerung im September. „Wir rechnen mit einer Inbetriebnahme im dritten Quartal 2019“, gab sich Holger Laugisch, caratgasGeschäftsführer und Leiter des Bereichs Energieversorgung der Westfalen Gruppe, bei einer Informationsveranstaltung im Museum Burg Linn optimistisch. Bei den Behörden und Ämtern der Region bedankte er sich für die konstruktive Zusammenarbeit. „Wir wurden hier gut aufgenommen und die Gespräche fanden stets in einer sehr konstruktiven Weise statt“, betonte er.
Auf dem 40.000 Quadratmeter großen Gelände der Krefelder Hafenmole planen caratgas und Westfalen fünf erdgedeckte Propan- und ButanBehälter, einen Schiffsanleger, Verladestationen für Tankwagen und Bahnkesselwagen, eine Flaschenabfüllung, ein Betriebsgebäude, ein Technikgebäude und einen Lagerplatz für technische Gase. „Wir investieren gut 16 Millionen Euro“, erläuterte Laugisch. „Und es entstehen 23 Arbeitsplätze am Standort.“ Die Dimensionen sind enorm: Allein die fünf Flüssiggas-Behälter fassen etwa 4.000 Tonnen. Da das FlüssiggasGeschäft der Westfalen Gruppe in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen ist, vor allem im industriellen Bereich, will das Unternehmen durch ein hochmodernes Umschlaglager seine Logistik optimieren und seine Anwender noch zuverlässiger und schneller versorgen. Westfalen betreibt bereits zwölf Flüssiggas-Tankläger in Deutschland sowie zwei Hafentankläger für Kraftstoffe in Münster und Minden. „Die trimodale Anbindung Wasser, Schiene und Straße am Standort Krefeld ist für uns besonders attraktiv“, erläuterte Laugisch. Selbstverständlich werden bei Bau und Betrieb die strengen EU-Sicherheitsstandards eingehalten. So attestiert ein Gutachten der UCON GmbH, Münster, einen angemessenen Sicherheitsabstand zur nächsten Wohnbebauung.
Die von caratgas in Auftrag gegebene Verkehrsuntersuchung weist nach, dass das neue Tanklager keine Verkehrsüberlastung im Umkreis schafft. So bescheinigt die IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH, Neuss, der näheren Umgebung nach Bau des Tanklagers eine „mindestens befriedigende, an dem entscheidenden Knotenpunkt sogar eine sehr gute Verkehrsqualität“. Sorgen über ausufernden Lkw-Verkehr seien also unbegründet, erklärte Laugisch. Darüber hinaus verfügen caratgas und Westfalen über qualifizierte Fahrer, die mit einem Zugangssystem namentlich registriert seien. Fahrten über die für den Lkw-Verkehr gesperrte Route Lank-Latum seien ebenso wenig zu befürchten wie Falschparker an Privathäusern. Auf dem Gelände des Tanklagers entstünden Parkflächen, auf denen die Lkws abgestellt werden können.
Mit caratgas und Westfalengas gehört die Westfalen Gruppe zu den führenden Flüssiggas-Versorgungsunternehmen in Deutschland. Flüssiggas (auch LPG genannt; Propan, Butan und die Gemische daraus) eignet sich für über 2.000 Anwendungen: als netzunabhängige Wärmeenergie – auch in Kombination mit solarthermischen Anlagen –, zur Beheizung von Werkhallen und landwirtschaftlichen Gebäuden, für thermische Prozesse in Industrie und Gewerbe sowie als Antriebsenergie für Autos (Autogas) und Gabelstapler (Treibgas).